25
/
1
Mittlerer Ring / Garmischer Straße · München
NoNAME
DEMOCRACY
Die Bundesrepublik Deutschland feierte im Jahr 2019 das 70-jährige Bestehen seines Grundgesetzes, während die „Verfassung“ ihrer Demokratie immer weniger zu feiern hat.
Ein gewissenhafter Arzt oder Klempner würde sich zur Lösung der Probleme in der Regel erst einmal den Ursachen annehmen, während führende Politikerinnen und Politiker jeglicher Couleur, als parteiübergreifenden gemeinsamen Nenner, die größte Gefahr für die Demokratie im zunehmenden Rechtsextremismus verorten. Den gezielten Einfluss privatwirtschaftlicher Interessen und ihrer Lobbyisten auf die Demokratie lässt man dagegen gerne außer Acht, um sich selbst im Falle einer beruflichen Neuorientierung im Dienste der freien Wirtschaft jederzeit ein Hintertürchen offenzuhalten.
Wie in der ZDF Satire-Sendung "Die Anstalt" anschaulich dargestellt wurde, liegt die vierte Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland in den Händen einiger weniger Privatpersonen und ihrer wirtschaftlichen Interessen. Federführend sind dabei der "Axel Springer Verlag" in den Händen von Friede Springer, der "Burda Verlag" unter der Führung von Hubert Burda sowie dem "Bertelsmanns Verlag" unter Leitung von Liz Mohn.
Vielen ist der Name "Bertelsmann" noch aus den 1990ern durch seine dubiosen Buch- und CD-Abonnements ein Begriff, dabei gehört die Bertelsmann Gruppe mit ihren weit verzweigten Firmen und Unternehmensstrukturen und einem Jahresumsatz von über 20 Milliarden Euro im Jahr 2022 zu den mächtigsten Medienkonzernen der Welt. Heutzutage dürfte der Konzern den meisten vor allem durch die regelmäßig für ihre gemeinnützigen Studien zitierte Bertelsmann Stiftung bekannt sein, auf welche sich bis heute scheinbar völlig vorbehaltlos auch öffentliche Sendeanstalten als seriöse unabhängige Quelle beziehen.
Aber wie kann es möglich sein, dass ein profitorientierter Medienkonzern als gemeinnützig eingestuft wird und anerkannte Studien veröffentlicht?
Die Antwort ist hierbei leider so einfach wie zugleich einleuchtend: Während kommerzielle Unternehmen sowie profitorientierte Konzerne üblicherweise für ihre Gewinne Steuern zahlen, führt die Bertelsmann Gruppe ihre Einnahmen in die von ihr selbst gegründete und vom Finanzamt als gemeinnützig eingestufte Stiftung ab - eine „gemeinnützige“ Stiftung, die sich, wie die ZDF-Sendung "Die Anstalt" darstellte, im Hinblick auf ihre soziale Verantwortung vor allem durch die Federführung an der neoliberalen, von CDU und FDP begrüßten, jedoch von Rot/Grün umgesetzten "Agenda 2010" einen Namen gemacht hat. Hierbei war sie maßgeblich daran beteiligt die Grundpfeiler des deutschen Arbeitsmarktes sowie seines Sozialsystems zu Lasten der breiten Öffentlichkeit zu reformieren.
Man könnte es daher als eine der wohl zynischsten Marketingstrategien bezeichnen, dass knapp ein Jahrzehnt nach der Umsetzung der "Agenda 2010" die Bertelsmann Gruppe auf ihrem TV-Kanal RTL2 eine Sendung mit dem Titel "Hartz und herzlich" ausstrahlt und sich damit erneut auf Kosten der Schwächsten der Gesellschaft eine goldene Nase verdient.
George Orwell sprach in seinem Roman „1984“ von „Neusprech“ und den Möglichkeiten, eine Gesellschaft über ihre Sprache und Medien sowohl aktiv zu manipulieren als auch unterbewusst zu lenken.
Dieser gesellschaftlichen Herausforderung im Sinne einer nicht von der Willkür einiger weniger, sondern einer vom gemeinschaftlichen Humanismus geprägten Demokratie, widmet sich das Werk "DEMOCRACY" des Kunst-Aktivisten NoNÅME.
Um das für viele unsichtbar erscheinende Problem visuell zu veranschaulichen, griff der Künstler populäre Logo-Elemente von auf den ersten Blick unterschiedlich anmutenden Medien-Formaten auf, welche sich bei genauerem Hinsehen in der Hand eines einzelnen Medien-Imperiums, der Bertelsmann Gruppe, befinden. Mit dem Anliegen, die vermeintliche Wahlfreiheit der täglichen Meinungsbildung zu verdeutlichen, wirft NoNAME im Sinne der Kunstfreiheit die Frage auf, inwieweit die vom Grundgesetz garantierte Pressefreiheit gewährleistet werden kann, wenn deren Medienkanäle und damit auch deren inhaltliche Ausrichtung unter dem Einfluss einiger weniger Privatpersonen und ihrer persönlichen Interessen steht.
Der renommierte New Yorker Journalist Abbott Joseph Liebling beschrieb die Pressefreiheit einst mit den folgenden Worten: „Freedom of the press is guaranteed only to those who own one.“
Sichtbarkeit: Frühjahr 2019 – heute
Ein gewissenhafter Arzt oder Klempner würde sich zur Lösung der Probleme in der Regel erst einmal den Ursachen annehmen, während führende Politikerinnen und Politiker jeglicher Couleur, als parteiübergreifenden gemeinsamen Nenner, die größte Gefahr für die Demokratie im zunehmenden Rechtsextremismus verorten. Den gezielten Einfluss privatwirtschaftlicher Interessen und ihrer Lobbyisten auf die Demokratie lässt man dagegen gerne außer Acht, um sich selbst im Falle einer beruflichen Neuorientierung im Dienste der freien Wirtschaft jederzeit ein Hintertürchen offenzuhalten.
Wie in der ZDF Satire-Sendung "Die Anstalt" anschaulich dargestellt wurde, liegt die vierte Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland in den Händen einiger weniger Privatpersonen und ihrer wirtschaftlichen Interessen. Federführend sind dabei der "Axel Springer Verlag" in den Händen von Friede Springer, der "Burda Verlag" unter der Führung von Hubert Burda sowie dem "Bertelsmanns Verlag" unter Leitung von Liz Mohn.
Vielen ist der Name "Bertelsmann" noch aus den 1990ern durch seine dubiosen Buch- und CD-Abonnements ein Begriff, dabei gehört die Bertelsmann Gruppe mit ihren weit verzweigten Firmen und Unternehmensstrukturen und einem Jahresumsatz von über 20 Milliarden Euro im Jahr 2022 zu den mächtigsten Medienkonzernen der Welt. Heutzutage dürfte der Konzern den meisten vor allem durch die regelmäßig für ihre gemeinnützigen Studien zitierte Bertelsmann Stiftung bekannt sein, auf welche sich bis heute scheinbar völlig vorbehaltlos auch öffentliche Sendeanstalten als seriöse unabhängige Quelle beziehen.
Aber wie kann es möglich sein, dass ein profitorientierter Medienkonzern als gemeinnützig eingestuft wird und anerkannte Studien veröffentlicht?
Die Antwort ist hierbei leider so einfach wie zugleich einleuchtend: Während kommerzielle Unternehmen sowie profitorientierte Konzerne üblicherweise für ihre Gewinne Steuern zahlen, führt die Bertelsmann Gruppe ihre Einnahmen in die von ihr selbst gegründete und vom Finanzamt als gemeinnützig eingestufte Stiftung ab - eine „gemeinnützige“ Stiftung, die sich, wie die ZDF-Sendung "Die Anstalt" darstellte, im Hinblick auf ihre soziale Verantwortung vor allem durch die Federführung an der neoliberalen, von CDU und FDP begrüßten, jedoch von Rot/Grün umgesetzten "Agenda 2010" einen Namen gemacht hat. Hierbei war sie maßgeblich daran beteiligt die Grundpfeiler des deutschen Arbeitsmarktes sowie seines Sozialsystems zu Lasten der breiten Öffentlichkeit zu reformieren.
Man könnte es daher als eine der wohl zynischsten Marketingstrategien bezeichnen, dass knapp ein Jahrzehnt nach der Umsetzung der "Agenda 2010" die Bertelsmann Gruppe auf ihrem TV-Kanal RTL2 eine Sendung mit dem Titel "Hartz und herzlich" ausstrahlt und sich damit erneut auf Kosten der Schwächsten der Gesellschaft eine goldene Nase verdient.
George Orwell sprach in seinem Roman „1984“ von „Neusprech“ und den Möglichkeiten, eine Gesellschaft über ihre Sprache und Medien sowohl aktiv zu manipulieren als auch unterbewusst zu lenken.
Dieser gesellschaftlichen Herausforderung im Sinne einer nicht von der Willkür einiger weniger, sondern einer vom gemeinschaftlichen Humanismus geprägten Demokratie, widmet sich das Werk "DEMOCRACY" des Kunst-Aktivisten NoNÅME.
Um das für viele unsichtbar erscheinende Problem visuell zu veranschaulichen, griff der Künstler populäre Logo-Elemente von auf den ersten Blick unterschiedlich anmutenden Medien-Formaten auf, welche sich bei genauerem Hinsehen in der Hand eines einzelnen Medien-Imperiums, der Bertelsmann Gruppe, befinden. Mit dem Anliegen, die vermeintliche Wahlfreiheit der täglichen Meinungsbildung zu verdeutlichen, wirft NoNAME im Sinne der Kunstfreiheit die Frage auf, inwieweit die vom Grundgesetz garantierte Pressefreiheit gewährleistet werden kann, wenn deren Medienkanäle und damit auch deren inhaltliche Ausrichtung unter dem Einfluss einiger weniger Privatpersonen und ihrer persönlichen Interessen steht.
Der renommierte New Yorker Journalist Abbott Joseph Liebling beschrieb die Pressefreiheit einst mit den folgenden Worten: „Freedom of the press is guaranteed only to those who own one.“
Sichtbarkeit: Frühjahr 2019 – heute
