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Paul-Heyse-Straße 20 · München / Bahnhofsviertel
ESCIF
DURCH DIE BLUME
München – das bedeutet, von außen betrachtet, von der tragischen Geschichte der Vergangenheit abgesehen, für Viele vor allem Bier und Brezn, das Oktoberfest sowie natürlich auch Fußball der Spitzenklasse...
Dabei steht die Landeshauptstadt international seit Beginn der sogenannten „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 für mehr als das. Zehntausende ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bewiesen, dass die Münchenerinnen und Münchener vor allem auch Herz haben können und bereit waren, ihren Wohlstand - zumindest temporär - mit Schutzsuchenden aus aller Welt großzügig zu teilen. Zudem engagieren sich unzählige Ehrenamtliche sowie Ärzte, Polizistinnen und Lehrerbeauftragte in ihrer Freizeit für das Wohl der Geflüchteten, unterstützt durch Spenden und öffentliche Förderungen. Ein ehrenwerter Einsatz, der genau das ist, was eine soziale und solidarische Gesellschaft im Kern eigentlich ausmacht.
Eine Frage, die dabei jedoch seither kaum jemand tiefgehender gestellt hat: Weshalb mussten all diese Menschen eigentlich fliehen? In den Medien sind zwar immer wieder die Symptome in Form von Aufnahmen zerbombter Städte in Krisengebieten sichtbar, doch die Ursachen dieser Symptome tragen dabei nicht selten das Gütesiegel „Made in Germany“. Konkret sind es in Deutschland hergestellte Panzer sowie Kampfflugzeuge und Raketen, aber vor allem Handfeuerwaffen, die Zerstörung verursachen und damit für die Vertreibung von Millionen Menschen verantwortlich sind.
Erkennt man die hier hergestellten und teilweise über korrupte Zwischenhändler weiterverkauften Panzer, Kampfflugzeuge sowie Raketen und Handfeuerwaffen als zentrale Fluchtursache an, so wirft sich die Frage auf: Weshalb muss auch in diesem Fall – ähnlich wie schon im Fall des globalen Finanz-Casinos 2008 – die Allgemeinheit für den durch die (Rüstungs-)Industrie und ihren wirtschaftlichen Erfolg verursachten Schaden aufkommen?
Dem spanischen Street Art-Künstler ESCIF fiel bereits am ersten Tag seines Aufenthalts in München eines ganz besonders auf: Blumen! Überall zieren wunderschöne bunte Blumen in den verschiedensten Sorten und Farben das Stadtbild, das zugleich auch von einer Menge auswärtiger Touristinnen und Touristen geprägt wird. Auswärtige in Form von Geflüchteten, wie er sie erst kurz zuvor in Fernsehbeiträgen über München gesehen hatte, sah er hingegen kaum. Viel mehr bot sich ihm hier eine wahre Idylle, wo vor kurzem doch täglich noch zehntausende Schutzsuchende gestrandet waren.
Die Omnipräsenz der Blumenpracht führte bei der gemeinsamen Motivfindung für ESCIF's bis dahin erstes Kunstwerk im öffentlichen Raum Münchens dazu, Blumen als das zentrale Sinnbild einer vergänglichen Schönheit mit einzubinden.
Auf dem Weg mit der S-Bahn zur KZ-Gedenkstätte Dachau stach dem Künstler an der S-Bahn Haltestelle Allach ein riesiger Fuhrpark unterschiedlichster Gefechtspanzer ins Auge.
Wobei er als Tourist, der sich gerade auf dem Weg zu einer KZ-Gedenkstätte befand, nicht davon ausging, dass ihm auf halber Strecke, fabrikneue Kampfpanzer präsentiert würden. Vielmehr ging er davon aus, es würde sich hier um eine Art Panzer Museum handeln, da alles andere auch in Anbetracht der aktuellen Flüchtlingskrise und ihrer Ursachen absurd, wenn nicht sogar zynisch gewesen wäre.
Eine kurze Recherche im Internet bestätigte jedoch dieses makabere Szenario und zugleich stellte sich heraus, dass München neben dem in Allach ansässigen Krauss-Maffei Wegmann Werk, mit weiteren Rüstungsgiganten wie MTU, EADS Defence & Security (heute AIRBUS) sowie einiger anderer Rüstungsunternehmen eine international herausragende Rolle im Bereich der Waffenindustrie spielt.
Ferner zählt die Bundesrepublik Deutschland heute zu den weltweit führenden Herstellern und Exporteuren von Waffen und Rüstungsgütern.
Bereits wenige Sekunden nach dieser skurrilen Erkenntnis stand das finale Konzept fest, das einige Tage später in direkter Umgebung des Hauptbahnhofs umgesetzt wurde.
Unter dem Titel "Durch die Blume gesagt“ ziert seit Sommer 2016 das als beeindruckendes florales Wandgemälde „getarnte“, großformatige Denkmal einen weiteren geschichtsträchtigen Ort im Münchner Stadtbild, welches in seiner Bedeutung nicht nur das kritische Denken und Hinterfragen fördern soll, sondern es auch in Bezug auf die heutigen Geschehnisse um uns herum regelrecht fordert.
Sichtbarkeit: Sommer 2016 – heute
Dabei steht die Landeshauptstadt international seit Beginn der sogenannten „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 für mehr als das. Zehntausende ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bewiesen, dass die Münchenerinnen und Münchener vor allem auch Herz haben können und bereit waren, ihren Wohlstand - zumindest temporär - mit Schutzsuchenden aus aller Welt großzügig zu teilen. Zudem engagieren sich unzählige Ehrenamtliche sowie Ärzte, Polizistinnen und Lehrerbeauftragte in ihrer Freizeit für das Wohl der Geflüchteten, unterstützt durch Spenden und öffentliche Förderungen. Ein ehrenwerter Einsatz, der genau das ist, was eine soziale und solidarische Gesellschaft im Kern eigentlich ausmacht.
Eine Frage, die dabei jedoch seither kaum jemand tiefgehender gestellt hat: Weshalb mussten all diese Menschen eigentlich fliehen? In den Medien sind zwar immer wieder die Symptome in Form von Aufnahmen zerbombter Städte in Krisengebieten sichtbar, doch die Ursachen dieser Symptome tragen dabei nicht selten das Gütesiegel „Made in Germany“. Konkret sind es in Deutschland hergestellte Panzer sowie Kampfflugzeuge und Raketen, aber vor allem Handfeuerwaffen, die Zerstörung verursachen und damit für die Vertreibung von Millionen Menschen verantwortlich sind.
Erkennt man die hier hergestellten und teilweise über korrupte Zwischenhändler weiterverkauften Panzer, Kampfflugzeuge sowie Raketen und Handfeuerwaffen als zentrale Fluchtursache an, so wirft sich die Frage auf: Weshalb muss auch in diesem Fall – ähnlich wie schon im Fall des globalen Finanz-Casinos 2008 – die Allgemeinheit für den durch die (Rüstungs-)Industrie und ihren wirtschaftlichen Erfolg verursachten Schaden aufkommen?
Dem spanischen Street Art-Künstler ESCIF fiel bereits am ersten Tag seines Aufenthalts in München eines ganz besonders auf: Blumen! Überall zieren wunderschöne bunte Blumen in den verschiedensten Sorten und Farben das Stadtbild, das zugleich auch von einer Menge auswärtiger Touristinnen und Touristen geprägt wird. Auswärtige in Form von Geflüchteten, wie er sie erst kurz zuvor in Fernsehbeiträgen über München gesehen hatte, sah er hingegen kaum. Viel mehr bot sich ihm hier eine wahre Idylle, wo vor kurzem doch täglich noch zehntausende Schutzsuchende gestrandet waren.
Die Omnipräsenz der Blumenpracht führte bei der gemeinsamen Motivfindung für ESCIF's bis dahin erstes Kunstwerk im öffentlichen Raum Münchens dazu, Blumen als das zentrale Sinnbild einer vergänglichen Schönheit mit einzubinden.
Auf dem Weg mit der S-Bahn zur KZ-Gedenkstätte Dachau stach dem Künstler an der S-Bahn Haltestelle Allach ein riesiger Fuhrpark unterschiedlichster Gefechtspanzer ins Auge.
Wobei er als Tourist, der sich gerade auf dem Weg zu einer KZ-Gedenkstätte befand, nicht davon ausging, dass ihm auf halber Strecke, fabrikneue Kampfpanzer präsentiert würden. Vielmehr ging er davon aus, es würde sich hier um eine Art Panzer Museum handeln, da alles andere auch in Anbetracht der aktuellen Flüchtlingskrise und ihrer Ursachen absurd, wenn nicht sogar zynisch gewesen wäre.
Eine kurze Recherche im Internet bestätigte jedoch dieses makabere Szenario und zugleich stellte sich heraus, dass München neben dem in Allach ansässigen Krauss-Maffei Wegmann Werk, mit weiteren Rüstungsgiganten wie MTU, EADS Defence & Security (heute AIRBUS) sowie einiger anderer Rüstungsunternehmen eine international herausragende Rolle im Bereich der Waffenindustrie spielt.
Ferner zählt die Bundesrepublik Deutschland heute zu den weltweit führenden Herstellern und Exporteuren von Waffen und Rüstungsgütern.
Bereits wenige Sekunden nach dieser skurrilen Erkenntnis stand das finale Konzept fest, das einige Tage später in direkter Umgebung des Hauptbahnhofs umgesetzt wurde.
Unter dem Titel "Durch die Blume gesagt“ ziert seit Sommer 2016 das als beeindruckendes florales Wandgemälde „getarnte“, großformatige Denkmal einen weiteren geschichtsträchtigen Ort im Münchner Stadtbild, welches in seiner Bedeutung nicht nur das kritische Denken und Hinterfragen fördern soll, sondern es auch in Bezug auf die heutigen Geschehnisse um uns herum regelrecht fordert.
Sichtbarkeit: Sommer 2016 – heute
